Ausblick: Die Auswirkungen der Globalisierung auf das Bewertungsniveau von Unternehmensanleihen
In den letzten Jahren haben sich Unternehmensanleihen unglaublich gut entwickelt. In Verbindung mit einem lediglich mäßigen Wirtschaftswachstum haben die Staatsschuldenkrise in Europa und die weltweit ergriffenen umfangreichen quantitativen Lockerungsmaßnahmen die Renditen von Staatsanleihen auf historische Tiefs nach unten getrieben. Gleichzeitig sind die Zinsdifferenzen von Unternehmensanleihen ausgehend von dem übertrieben hohen Niveau aus dem Jahr 2009 mittlerweile wieder deutlich geschrumpft. Aus diesem Grund konnten einige Segmente des Marktes für Anleihen mit Investment Grade-Status auf annualisierter Basis zweistellige Erträge vorlegen (was Sie auch der Grafik entnehmen können, die Richard gepostet hat), obwohl die Spreads in Phasen ausgeprägter Risikoscheu zwischenzeitlich etwas schwankten.
Doch können Unternehmensanleihen auch in Zukunft derart hohe Erträge generieren? Nun, das wird sicherlich ein schwieriges Unterfangen. Da die Duration des iBoxx £ Corporate-Index derzeit bei etwas unter acht Jahren liegt, müssten die Renditen in etwa um weitere 1 Prozent sinken. Entweder müssten die Renditen 10-jähriger britischer Staatsanleihen (Gilts) auf unter 1 Prozent fallen (von derzeit 1,7 Prozent), während die Zinsdifferenzen insgesamt seitwärts tendieren, oder aber die Spreads müssten deutlich schrumpfen, während die Gilt-Renditen gleichzeitig stabil bleiben (natürlich ist auch jede andere Rendite-Spread-Kombination möglich, die unter dem Strich einem Rückgang der Rendite um 1 Prozent entspräche).
Wenn man ausschließlich die Credit-Spreads berücksichtigt und sich dabei an den historischen Ergebnissen orientiert, besteht sicherlich immer noch Potenzial für einen weiteren Rückgang der Zinsdifferenzen. So lag beispielsweise der Spread des BofA Merrill Lynch BBB Sterling Corporate & Collateralised-Index Ende März bei 292 Basispunkten und damit 191 Basispunkte über seinem Vorkrisen-Tief von 101 Basispunkten von Ende Mai 2007. Doch welcher Katalysator könnte einen solchen Rückgang der Zinsdifferenzen auslösen?
In der aktuellen Ausgabe unserer „Ausblick“-Reihe untersuchen wir jene Faktoren, die das relative Bewertungsniveau von Unternehmens- und Staatsanleihen beeinflussen. Dabei gehen wir darauf ein, wie sich diese Faktoren im Laufe der Zeit verändert haben und welche dieser Faktoren letztlich dazu führen könnten, dass die Spreads von Unternehmensanleihen zukünftig sogar auf ein noch niedrigeres Niveau sinken könnten als in der Zeit vor der Finanzkrise.
Der Wert der Vermögenswerte des Fonds und die daraus resultierenden Erträge können sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass der Wert Ihrer Anlage steigen und fallen wird, und Sie bekommen möglicherweise weniger zurück, als Sie ursprünglich investiert haben. Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
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