Eine neue auf SONIA basierte Anleihe. Ist das der Anfang vom Ende des LIBOR am Markt für öffentliche Anleihen?
Letzte Woche begab die Europäische Investitionsbank (EIB) die erste öffentliche Anleihe auf Basis der verbesserten SONIA-Benchmark, ein weiterer Schritt nach vorne im Prozess der Benchmark-Reform in Großbritannien. Die über fünf Jahre laufende Emission im Wert von 1 Mrd. GBP wurde mit einem Kupon von 35 Basispunkten über Overnight SONIA gepreist. Die Transaktion könnte durchaus als Benchmark für zukünftige Emissionen in einer LIBOR-freien Welt dienen, die die Bank of England und andere Aufsichtsbehörden bis Anfang 2022 erschaffen wollen. Darüber hinaus könnte sie dazu beitragen, dass Anleger sich mit der neuen Kupon-Struktur und Mechanik vertraut machen können.
Es handelt sich nicht um die erste SONIA-basierte Anleihe, die von der EIB begeben wurde. Die erste Anleihe wurde 2010 emittiert, aber die neue ist nicht einfach eine Kopie der ersten. Die neue Anleihe bezieht sich auf die verbesserte SONIA-Benchmark, die im April eingeführt wurde und die ein breiteres Spektrum an Transaktionen als der bisherige Zinssatz zulässt. Die neue Emission hat darüber hinaus eine andere Zinseszinsformel, die unserer Ansicht nach der Standard werden könnte: Kupons werden täglich durch eine Aufzinsung des SONIA bestimmt, anschließend wird die Marge von 35 Basispunkten aufgeschlagen. Die Version aus 2010 addierte vorher SONIA und die Marge für die anschließende Aufzinsung. Ein weiterer interessanter Aspekt ist der „Fall-back-Referenzzins“, der dann zum Einsatz kommt, wenn SONIA nicht verfügbar ist. Der Fall-back-Referenzzins wird als Basiszinssatz der Bank of England plus dem durchschnittlichen Spread des SONIA gegenüber dem Basiszinssatz über die letzten fünf Tage, an denen SONIA verfügbar war, abzüglich der höchsten und niedrigsten Werte, festgesetzt (ungefähr -5 Basispunkte seit April, wie unten dargestellt). Die Weiterentwicklung der Benchmarkreform durch die Bank und Branche sollte sicherstellen, dass auf diese „Fall-back-Lösung“ aller Wahrscheinlichkeit nach niemals zurückgegriffen werden muss.
Im Financial Stability Report der Bank of England von heute wird die Notwendigkeit erörtert, zur Vermeidung von Risiken für die Finanzstabilität den Übergang weg vom LIBOR zu initiieren. Seit Juli letztes Jahr hat die Anzahl an Kontrakten mit LIBOR als Referenz und Fälligkeit nach 2021 (wenn LIBOR womöglich nicht mehr zuverlässig bestimmt werden kann) sogar noch zugenommen. Eine Emission von öffentlichen Anleihen auf Basis von SONIA und im Volumen der Benchmark, die von einem großen Marktteilnehmer wie der EIB begeben wird, ist demzufolge von der Bank of England gern gesehen.
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